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1935 - 1945
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Neue Webpräsentation
der Gedenk- und Bildungsstätte Liebenau:
www.doku-liebenau.de
Pulverfabrik Liebenau 1938 bis 1945
Im Sommer 1939 begann die Firma Wolff & Co. aus Walsrode mit dem Bau einer
Pulverfabrik in der unmittelbaren Umgebung der Ortschaften Liebenau und
Steyerberg (Kreis Nienburg/Weser). In einem ausgedehnten Waldgebiet übernahmen
der Reichsarbeitsdienst und über 70 Vertragsfirmen - mit den Häftlingen
des sog. „Arbeitserziehungslagers“ Liebenau - die Planierungsarbeiten,
den Straßen-, Hoch- und Tiefbau sowie die Installationsarbeiten. Auf einer
Gesamtfläche von ca. 12 qkm errichteten sie insgesamt knapp 400 Gebäude.
Die einzelnen Bauten lagen aus Sicherheitsgründen weit auseinander. Die
flachen Betondächer waren zur Tarnung mit einer Erdschicht bedeckt und
bepflanzt. Zum Betrieb der Anlage wurden 200 Kilometer Kabelleitungen
für Licht und Strom, 84 Kilometer Betonstraßen und 42 Kilometer Eisenbahnschienen
angelegt. Ab 1941 produzierte die von Wolff & Co. gegründete Tochterfirma
„Eibia“ im Auftrag des Oberkommandos des Heeres (OKH) verschiedene Pulvergrundstoffe,
Pulver und Raketentreibsätze. Hergestellt wurden Röhren-, Blättchen- und
Ringpulver. Bis in das Jahr 1945 belief sich die Gesamtproduktion in Liebenau
auf weit über 40.000 Tonnen Pulver. Zu dieser Arbeit wurden neben vergleichsweise
wenigen deutschen Arbeitskräften vor allem sowjetische Kriegsgefangene
sowie Fremd- und Zwangsarbeiter/innen aus den verschiedensten Nationen
herangezogen, wobei die heute noch vorhandenen Meldekarteien in Liebenau
und Steyerberg mehr als 11.000 Namen ausweisen. Die Häftlinge des „Arbeitserziehungslagers“
Liebenau, die sowjetischen Kriegsgefangenen und die osteuropäischen Zwangsarbeiter/innen
waren besonders miserablen Lebensumständen ausgesetzt. Über 2.000 dieser
Frauen und Männer starben an Mangelerkrankungen, Hunger und Schlägen,
aber auch durch Erschießungen und Hinrichtungen durch den Strang.
Hier erhalten Sie vertiefende Informationen als PDF-Datei (125 KB).
Produktionsgebäude
und Betonstraßen der Pulverfabrik
Kontakt
über E-mail: info@doku-liebenau.de
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