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Einführung
Das
„frühe“ KZ
Haft
im „frühen“ KZ
Robert
Hoffmeister
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Frauen-KZ
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Haft
im Frauen-KZ
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Moringen
bis Ravensbrück
Im Jahr 1937 konkretisierten sich die Planungen der SS, ein großes Frauenkonzentrationslager
in der Nähe Berlins zu errichten - das Lager Ravensbrück. Die Kapazitäten
des Landeswerkhauses Moringen galten als zu gering, zumal weitere Verhaftungsaktionen
im „Reich“ vorgesehen waren und höhere Häftlingszahlen erwartet wurden.
Der Verfolgungsapparat der SS richtete sich nun verstärkt gegen sog. „Asoziale“
und sog. „Berufsverbrecherinnen“. Außerdem wurden die Entlassungen weiblicher
politischer Häftlinge eingeschränkt. Bis März 1938 löste die SS das KZ
Moringen auf und ließ die Häftlinge in drei großen Transporten in das
Schloss Lichtenburg in Prettin an der Elbe überstellen. Das Schloss diente
bis zur Fertigstellung des großen Frauenlagers Ravensbrück als Übergangslösung.
Das Schloss Lichtenburg
Das Konzentrationslager Ravensbrück
Ein Jahr
später verlegte die SS die weiblichen Häftlinge in das Frauen-KZ Ravensbrück.
Dort wurden zunächst insgesamt 1000 Häftlinge aus Österreich und Deutschland
inhaftiert, die das Lager ausbauen und die SS-Wohnsiedlung sowie die Lagerstraße
anlegen mussten. Unter drei verschiedenen SS-Lagerdirektoren entwickelte
sich in Ravensbrück ein unmenschliches Haftregime, dem bis zur Befreiung
Ende April 1945 insgesamt ca. 132.000 weibliche Häftlinge aus über 40
Nationen ausgeliefert waren. An den grausamen Lebensbedingungen, den medizinischen
Versuchen und Massentötungen durch Giftspritzen und Vergasungen starben
schätzungsweise bis zu 30.000 Frauen. Auch solche, die Jahre zuvor bereits
in Moringen inhaftiert worden waren.
So bildete die Haft im KZ Moringen für viele Frauen den Beginn einer jahrelangen
Verfolgungsgeschichte. Man verschubte sie in andere Frauen-KZs oder ließ
sie planmäßig überwachen und bespitzeln. Von 350 zunächst in Moringen
inhaftierten Zeuginnen Jehovas starben später z.B. in Auschwitz oder Ravensbrück
mindestens 21 Frauen. Zahlreiche Widerstandskämpferinnen wurden durch
Gestapo und SS gefoltert und hingerichtet. Nachdem im KZ Moringen die
grundlegenden Praktiken zur Behandlung „weiblicher Schutzhäftlinge“ eingeführt
und entwickelt worden waren, bauten Gestapo und SS die Techniken der Verfolgung
und Inhaftierung von Frauen systematisch aus. Dem Landeswerkhaus Moringen
wies man zwei Jahre später eine neue Aufgabe zu: Es wurde zum KZ für männliche
Jugendliche.
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