Einführung
Haft im „frühen“ KZ
Robert Hoffmeister
Das Frauen-KZ
Haft im Frauen-KZ
Paula Schwalbe
Moringen bis
Ravensbrück

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Das „frühe“ KZ
Wenige Wochen nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten wurde in Moringen (bei Göttingen) eines der frühen Konzentrationslager des Nationalsozialismus eingerichtet. Bei der Suche nach geeigneten Haftstätten in der Provinz Hannover wurde der Regierungspräsident auf das Landeswerkhaus Moringen, einem ehemaligen Waisenhaus, aufmerksam. Die Anstalt - seit Jahrzehnten vor allem zur zwangsweisen Unterbringung und „Umerziehung“ von gesellschaftlichen Außenseitern (u.a. Obdachlose und "Unterhaltssäumige") genutzt - bot genügend Platz für die Inhaftierung einer größeren Zahl von Menschen. Der Ort lag relativ abgeschieden von den Großstädten, war aber durch die Anbindung an das Verkehrsnetz der Reichsbahn gut zu erreichen..

Die Verhandlungen zur Anmietung der Anstalt durch den Staat dauerten nur wenige Wochen. Der Direktor des Werkhauses Hugo Krack vertrat die Interessen des Provinzialverbandes Hannover, dem Eigentümer des Hauses: Die seit längerem nahezu leerstehende Anstalt sollte wieder kostendeckend arbeiten. Die Unterbringung von politischen Häftlingen war höchst willkommen.
Nach der Ankunft der ersten Häftlinge übergab Krack am 08.04.1933 große Teile der Anstalt offiziell an den ersten KZ-Lagerkommandanten. 30 Moringer Einwohner wurden am gleichen Tag als Hilfspolizisten und Aufseher verpflichtet. Am 10.04.1933 traf die vorgesehene Wachmannschaft der Schutzpolizei aus Hannover ein.


Ein KZ mitten im Dorf! Die langgezogenen Steinbauten des Lager sind -


quer zu den parallelen Hauptstraßen (Lange Straße und Mannenstraße) -
deutlich zu erkennen.