Haftgründe
Organisationsstruktur
Lageralltag
Kriminalbiologische
Selektion

Kampf ums Leben
Häftlingsbiografien
Materialien

Home

 


Das Jugend-KZ Moringen (1940-1945)

Zur Einführung
Im August 1940 kam es zu den ersten Einweisungen männlicher Jugendlicher in das sog. „polizeiliche Jugendschutzlager“ Moringen bei Göttingen, einem speziellen Jugendkonzentrationslager. Dieses Lager existierte bis zum April 1945. Bis zum Kriegsende inhaftierten Polizei und SS ungefähr 1.400 Jugendliche. Bei der Standortsuche hatte sich das Reichskriminalpolizeiamt (RKPA) in Berlin auf alte Erfahrungen stützen können, denn mit dem „Provinzialwerkhaus“ in Moringen mietete das Amt ein Gebäude an, das Polizei und SS bereits in den Jahren 1933 bis 1938 als Konzentrationslager zur Inhaftierung von Männer und Frauen genutzt hatten. Bis Ende 1941 wurden die Jugendlichen im früheren „Männerhaus“ des Landeswerkhauses Moringen, einem mehrgeschossigen Steingebäude, blockweise untergebracht. Mit der Errichtung eines Barackenlagers - dem sog. Lager II - im Verlauf des Jahres 1941 wählte die SS schließlich die kostengünstigste und schnellste Lösung, um den durch die rapide ansteigenden Einweisungszahlen bedingten Raumproblemen begegnen zu können.


Das KZ Moringen, vermutlich 1933. Die langgezogenen Steinbauten wurden
im Jahr 1941 durch ein Barackenlager ergänzt


Blick in den Innenhof des KZ Moringen


Die Luftaufnahme der Alliierten zeigt das Jugend-KZ Moringen im Jahr 1944. Rechts die langgestreckten Steinbauten des Lagers I, links das Barackenlager (Lager II)